Dank euch, Befreier – hieß es am 08. Mai 2022 in Zittau

20220508_140201-400x400 Mehr als 20 Menschen sind der Einladung der LINKEN. Zittau gefolgt und versammelten sich anlässlich des Tages der Befreiung vom Faschismus an den Gräbern der gefallenen Sowjetsoldaten auf dem Zittauer Frauenfriedhof.

Vor den Anwesenden zitierte Winfried Bruns, Vorsitzender der Linksfraktion im Zittauer Stadtrat, Passagen aus einem in der „Jungen Welt“ erschienen Artikel. Mit diesen Worten sprach er den Anwesenden aus dem Herzen.

Feierstimmung mag sich zum Jahrestag des Siegs über den Faschismus an diesem 8. Mai nicht recht einstellen. In Teilen der durch die Sowjetarmee von der Hitlerwehrmacht befreiten Gebiete herrschen heute wieder Krieg und Zerstörung, werden Zivilisten in die Flucht und ins Elend getrieben. Der Aggressor, so die Mehrheitsmeinung im NATO-geführten Westen, heißt diesmal allerdings Russland. Der Gang der Ereignisse lässt auch wenig Raum für eine andere Deutung: Moskau hat mit seinem gegen die Ukraine entfesselten Angriffskrieg internationales Recht verletzt. Da fällt es schwer, Verständnis, gar antifaschistische Solidarität zu zeigen, selbst wenn das Régime in Kiew engstens mit ultrarechten Akteuren verbandelt und deren Ideologie längst Teil der Staatsdoktrin geworden ist. Von seinen seit acht Jahren unter den Augen der Weltöffentlichkeit verübten Massakern an der Bevölkerung des Donbass ganz zu schweigen.

Erstmals seit 1945 begegnet Berlin Moskau offen als Kriegspartei. Deutsche Soldaten stehen im Baltikum an der russischen Grenze. Russophobie grassiert und wird medial angeheizt, Ehrenmale für die Rote Armee werden bundesweit geschändet, das Zeigen der Sowjetfahne gilt als Kriegsverherrlichung und wird kurzerhand verboten. Unterdessen träumt eine grüne Außenministerin davon, Russland in einem neuen Vernichtungsfeldzug zu »ruinieren«. Bald schon rollt wieder deutsches Kriegsgerät gen Osten.

Was bleibt? Ewiger Dank den Befreiern von der faschistischen Pest, allen voran den Soldatinnen und Soldaten der multinationalen Roten Armee, die die Hauptlast des Krieges zu tragen hatte. Für Heldenverehrung ist indes wenig Raum an diesem 8. Mai, viel dagegen für kämpferische Forderungen nach Frieden: Schluss mit NATO-Waffenlieferungen, Eskalation und Kriegshetze, Friedensverhandlungen jetzt! Auch im Gedenken an die unermesslichen Opfer der Befreier.

Quelle: https://www.jungewelt.de/artikel/426023.kampf-um-die-geschichte-dank-euch-befreier.html

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